Grundsätzlich gilt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) als eine vollwertige Naturmedizin, welche jegliche Krankheitsbilder in ihrer langen Geschichte beschrieben und auch erfolgreich behandelt hat.
Insbesondere in der Schmerztherapie chronischer und akuter Schmerzen und funktionellen, vegetativen Störungen hat sie sich besonders bewährt. So finden sich in meiner Praxis häufig Patienten mit Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule (LWS), der Brustwirbelsäule (BWS) und Halswirbelsäule (HWS) auch bei Bandscheibenvorfall, Schmerzen und Verspannungen im Schultergürtel, wie z.B. „Frozen Shoulder“, Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen und Migräne. Auch bei Schmerzen der Gelenke, funktionellen Störungen von Muskeln und Sehnen, wie z.B. Tennisellenbogen, Mouse-Arm, Karpaltunnel.
Ebenso Rheumatische Erkrankungen, Fibromyalgie und Arthrose, welche aus Sicht der TCM meist mit Kälte-Feuchtigkeit assoziert sind. Auch die Nachbehandlung von Operationen von Bandscheiben, Knie- und Hüftgelenken, sowie Operationsnarben im Allgemeinen, werden hier erfolgsversprechend behandelt.
Neurologisch bedingte Störungen, wie Parästesien und Schmerzen, wie beispielsweise nach einer Gürtelrose, Neuralgien wie Facialisparese, Trigeminusneuralgie, Polyneuropathien, Lähmungen von Segmenten und Gliedmaßen nach einem Schlaganfall, wird nach Kriterien der TCM exakt differenziert und behandelt.
Auch vegetative Störungen wie Schlafstörungen und Schlaflosigkeit, Erschöpfungssyndrom, funktionelle Herzbeschwerden und Blutdruckschwankungen, innere Unruhe, Enteropathie, funktionelle Magen-Darm-Störungen, Reizdarmsymptom, Obstipation (Verstopfung), Diarrhöe (Durchfall) und Blähungen und chronischer Darmentzündungen (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) können meist verbessert werden.
So wird mit "Mitte stabilisierenden" Maßnahmen, der Verdauungstrakt gestärkt, der Qi und Säftehaushalt reguliert, und wirkt sich auch äußerst positiv auf Heißhunger und Essstörungen positiv aus. Die Maßnahmen der chinesischen Diätetik führt meistens auch zu einer Gewichtsreduktion bei Übergewicht und zur Stabilisierung des Gewichtes bei untergewichtigen Menschen.
Bei den urologischen Bildern finden wir in der TCM die Behandlung von Inkontienz, die Anfälligkeit für Blasenentzündung und chronische Prostatabeschwerden.
Da die Frauenheilkunde seit der Tang Zeit (8.jh.) einen besonderen Fachbereich in der Traditionellen Chinesischen Medizin einnimmt kann die TCM bei Zyklusunregelmäßigkeiten und Menstruationsschmerzen, unerfüllten Kinderwunsch und Fruchtbarkeitsstörungen, Störungen und Schmerzen bei der Regelblutung, PMS und auch Migräne, Endometriose und Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden. Es ist vor allem der Kaiserin Wu zu verdanken, dass sich die Frauenheilkunde innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin so spezialisiert weiterentwickelt hat.
Auch Erkrankungen der oberen Körperhöhlen, Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten, wie chronischer Sinusitis, Neigung zu häufiger
Mandelentzündung (Tonsillitis), Geruchs- und Geschmacksstörungen, Hörsturz und Tinnitus, verschiedene Arten von Schwindel, Sehstörungen, Glaukom, Trockenes-Auge-Syndrom und Ticks und Zittern des
Auges werden hier ganzheitlich behandelt.
Des weiteren können Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Neigung zu Ekzemen, Akne und schlechte Wundheilung, aber auch sämtliche
Allergien und Unverträglichkeiten, wie Heuschnupfen, Sonnenallergie, Hausstauballergie, Nahrungsmittelallergien und allergisches Asthma mit der TCM
behandelt werden.
Da die TCM als eine vollwertige Volksmedizin den freien Fluß des Qi, einer alles durchdringenden Kraft, propagiert, hat die Behandlung eines freien
Flusses des Qi höchste Priorität. So bietet die TCM auch eine postoperative Unterstützung bei der Förderung der Wundheilung, Narbenbehandlung und abschwellende, schmerzlindernde,
lymphflussanregende Behandlung.
Selbst in der Palliativen Begleitung kann die TCM zur Entspannung, zur Unterstützung der vegetativen Funktionen (Verdauung, Ausscheidung, Atmung,
Kreislauf), der Verbesserung des Allgemeinbefindens nach Operation oder Bestrahlung und zur naturheilkundlichen, ergänzenden Schmerzbegleitung und Schmerztherapie beitragen.
Auf eine besondere Achtsamkeit wird innerhalb der TCM nicht nur bei sehr alten und schwer Kranken Menschen geachtet, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen. So kann man hier auch ganz ohne Nadeln über eine sanfte Leitbahntherapie Konzentrations- und Lernstörungen, ADHS, Hyperaktivität, besondere Infektanfälligkeit, Wachstumsschmerzen und Bettnässen behandeln. Mit den manuellen Anteilen der AnPiMoMai Therapie können Beckenschiefstände, chronische Wirbelsäulenbeschwerden, Skoliosen und Fehlstellungen des Atlas positiv beeinflusst werden.
An Pi Mo Mai (APMM) Fang Fa 按皮摸脈方法 – „Akupunktur ohne Nadeln“
Bei APMM handelt es sich um eine „Ausgleichende Punkt- und Meridianmassage“. APMM steht für die chinesischen Schriftzeichen 按皮摸脈 „an pi mo mai“ und bedeutet wörtlich „das Drücken der Haut und das Streichen der Leitbahn bzw. des Meridians“. „An“ beinhaltet den sanften Druck in die tieferliegende Geweberegion, Mo deutet auf die schonende und sanfte Behandlung der Leitbahn hin. Diese Therapie wird auch häufig als eine „Akupunktur ohne Nadeln“ beschrieben.
Die AnPiMoMai Methode entwickelte sich aus der Akupunktmassage (APM) nach Radloff ,stellt aber einen engen Bezug zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) her.
Die Theorien von Yin und Yang, den fünf Wandlungsphasen, den acht Leitkriterien, den Leitbahnen mit deren Beziehungen zu den dazugehörigen Organ und Funktionskreisen, und der Lehre der Akupunkturpunkte, kombiniert mit sanften manuellen Mobilisationstechniken sind Kern dieser Therapie. Ziel dieser Behandlung ist es, Stagnationen und Stauungen des Qi, welche Schmerzen und Störungen von Organfunktionen hervorrufen können, zu beseitigen.
AnPiMoMai Fangfa (方法) bedeutet, dass es sich um eine in sich vollständige Behandlungsmethode handelt, die sich in die Theorien der TCM einfügt und sich somit gut mit Akupunktur, chinesischer Diätetik, Kräutertherapie und dem QiGong kombinieren lässt. Es finden sich hier auch viele Parallelen zum Chinesischen Tuina (traditionelle chinesische Massage).
In der klassischen Akupunktur gilt das Ideal der "einen" Nadel. Das bedeutet mit möglichst wenig Akupunkturnadeln auf den jetzt aktuellen Punkt zu kommen.
Klassische Akupunktur und Moxatherapie:
Auf Chinesisch zhenjiu, 针灸 , Stechen und Brennen.
Gemeint ist das Stechen von Nadeln in bestimmte, und das Abbrennen von Beifußkraut über bestimmten, alt überlieferten Körperpunkten, die wiederum auf den Körperleitbahnen (Meridianen) liegen. Sinn dieser Behandlung ist es Störungen im Energiefluss des Körpers wieder zu beheben.
Klassische Akpunktur
Die Traditionelle Chinesische Medizin hat in ihrer fast dreitausendjährigen Geschichte eine Vielzahl effizienter diagnostischer und therapeutischer Methoden für die Behandlung von Leidenszuständen und chronischen Krankheiten hervorgebracht und fortlaufend weiterentwickelt. Aufgrund der hohen Wirksamkeit und des grundlegend andersartigen Verständnisses von Krankheiten bildet sie eine wertvolle Ergänzung zur westlichen Medizin. Die klassische Akupunktur passt sich individuell an jeden Patienten an. Ein alter Lehrsatz besagt „behandle gleiche Erkrankungen nicht gleich sondern unterschiedlich, behandle verschiedene Erkrankungen gleich“. Dies heißt im Klartext, dass jeder Patient mit seiner eigenen Geschichte zu betrachten ist. Die moderne Entwicklung der Akupunktur berücksichtigt dies nicht mehr so stark. Es werden nach westlichem Vorbild gewisse Standard- Punktekombinationen nach ihrer Wirksamkeit entwickelt und somit die Individualität jeder Behandlung reduziert.